Astrid Petermeier liest aus MAGDALENAS MAGISCHER MOMENT

Sonntag, 23. 4. 23 um 17 Uhr im Kulturhaus

1612 machte in Rom ein Vergewaltigungsprozess gegen einen Maler Furore. Sein Opfer war die junge Künstlerin Artemisia Gentileschi, deren Gemälden noch heute Rachephantasien nachgesagt werden. Immerhin: eine Frau, die mordende Heldinnen darstellte, wurde eine gefragte Malerin.
 
Artemisia Gentileschi: Judith + Autorin Astrid Petermeier
In der Jetzt-Zeit, in der schon das Schlürfen eines Cappuccinos als magischer Moment verkauft wird, betrachten zwei Frauen ein Bild dieser Künstlerin, das sie in Erstaunen versetzt: was bedeutet es, wenn eine Magdalena nicht als Büßerin, sondern im Moment ihres Erwachens dargestellt wird? Ist ein magischer vielleicht gar kein Wohlfühlmoment, sondern einer, in dem ich erkenne und eine weitreichende Entscheidung treffe?
Astrids Lesung wird von Bildern der Malerin Artemisia Gentileschi begleitet – eine Kunst-Geschichte, die über die Kunst hinaus die Frage nach der Entscheidungskraft von Frauen stellt. Die Autorin dieses Buches und von „Kunst gegen Kohle“ ist Kunsthistorikerin und gehört zum Taranta-Babu-Team.
Die Lesung findet im Rahmen unserer Reihe „Auf eigene Faust“ statt. Wer (nicht) bei der ersten Lesung dieser Reihe im Januar mit Lütfiye Güzel war, kann diese Autorin am 13. April auf 3sat in der Kulturzeit sehen. 19 Uhr 20, Wiederholung am nächsten Morgen um kurz nach 9. Lütfyes Bücher sind in Kürze wieder in unserem Buchladen erhältlich.

Jo Ziegler liest aus OMAS KLEINES HÄUSCHEN

Am Sonntag, den 19. März 2023 um 17 Uhr setzen wir unsere Lesungsreihe Auf eigene Faust fort und gehen von der Lyrik der ersten beiden Lesungen zum Roman über:

Dokumentarliteratur nennt Jo Ziegler seinen Ruhrgebietsroman OMAS KLEINES HÄUSCHEN. Er spielt darin mit Erinnerungen, Gefühlen, Spekulationen und dem, was davon erhalten geblieben ist. Jo Ziegler serviert uns eine vierteilige Familienchronik, die vermittels besonderer Erinnerungsorte vorgestellt wird. Als da wären das zerbombte Nachkriegs-Dortmund im Kontrast zur Welt der Großeltern in Bayern oder zur Jugendzeit mit dem Umzug in ein neues Eigenheim im grünen, ausfransenden, südlichen Vorort von Dortmund. Wie fühlt sich der 68er-Student aus Bochum, wenn es ihn nach Münster in die ‚Diaspora‘ verschlägt? Was prägt ein Berufsleben, wenn nicht Personen, Institutionen, Begriffe, Rituale und Orte als Splitter im Erinnerungs-Gewitter nach der Berufsaufgabe? Der vierte und letzte Teil des Romans widmet sich einem besonderen neuen Lebensabschnitt mit Aussicht auf die Kulturhauptstadt RUHR.2010.

Der Autor ist Jahrgang 1949 und kommt – oh Überraschung! – aus dem Ruhrgebiet. Vor allem freuen Jo und wir uns auf viele diskussionsfreudige Gäste, denen wir KEINEN Eintritt abknöpfen. Wer will, darf gern etwas in unsere berüchtigte Hutkasse spenden, damit wir euch auch weiterhin Literatur vorstellen können, die auf eigene Faust, also verlagsfrei produziert wird.

Lesung mit Eva Borgmann: Ruhrpott meets Sauerland

Weiter geht’s mit unserer Lesungsreihe ‚Auf eigene Faust‘ am

Sonntag,  den 12. Februar 2023, um 17 Uhr im Buchladen.

EVA BORGMANN wird Kurzgeschichten und Gedichte aus ihren Büchern kurzgeschichtet und einfallsleicht lesen. Ruhrpott meets Sauerland lautet das Motto der Lesung, weil Eva in Bochum und Hattingen aufgewachsen ist, um sich 1990 auf ein Dorf im Kreis Soest zu verziehen. Die Themen ihrer Kurzgeschichten reichen von der Kunst des Trauerns über die kleine Welt im Großen bis hin zu Wer-bin-ich-wenn-ich-auf-dem-Dorf-wohne?

Genussgeschreibe / Kommentiert zerpflückt / Nochmal geschrieben / x-mal umgeschrieben / verbessert verbogen verändert / weitermachen / mit der Hoffnung / auf Besserung / gelesen belächelt bearbeitet / Zuhören!!! / Rückfälle durchstehen!!! /Bis das Gerüst steht.

Wir freuen uns, wenn ihr so zahlreich und diskussionsfreudig wie bei der ersten Lesung dieser Reihe erscheint. Eintritt frei, für Spenden gibt’s die berüchtigte Hutkasse.

Die Veranstaltung wurde gefördert vom Kulturbüro der Stadt Dortmund.

25. Januar 2023
Dortmund: 7 Tage nach Abschiebung eines Oppositionellen nach Tadschikistan fehlt von dem Mann jede Spur. Am 18. Januar 2023 hat die Stadt Dortmund den tadschikischen Oppositionellen Abdullohi S. abgeschoben. Der Mann hatte seit 2009 in Deutschland gelebt. Internationale Menschenrechtsorganisationen und auch der Mann selbst haben deutlich vor der Gefahr gewarnt, dass Abdullohi S. nach der Abschiebung vom tadschikischen Regime verschleppt werden könnte. Doch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge und das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen haben diese Gefahren zurückgewiesen. Die Befürchtungen könnten sich direkt nach der Abschiebung bestätigt
haben. (mehr …)

Lesung mit LÜTFIYE GÜZEL

Sonntag, 15. 1. 2023, 17 Uhr im Buchladen

Sie liest aus ihren Gedichtbänden winterwütendwinter und L-Abla. „Lütfiye Güzel schreibt von unten. Die Duisburg-Tristesse und der Kreuzberg-Sound, die aus ihren Versen scheppern, sind echt. Während die einen Punk für ewig tot erklären, macht Güzel einfach weiter und schert sich nicht um Zeug, das von irgendwem für irgendwas erklärt wird. Und mit Gedichten wie ˃ weltuntergang / war früher / nur eine stimmung˂ fragt man sich: Ist das jetzt ein launiger Kommentar zu den Verwerfungen unserer Zeit …?“ schreibt Gerrit Wüstmann im Rocks-Magazin (8/22).

Noch Fragen? Na hoffentlich! Ihr könnt sie der Dichterin gern persönlich stellen. Die Lesung findet im Buchladen statt, wo ihr neben vielen anderen natürlich Lütfiyes Bücher erhalten könnt. Filzstifte zum Signieren bitte mitbringen.

Die Faust nicht nur in der Tasche ballen

Das dortmunder Friedensforum lädt ein zu Buchvorstellung und Lesung

Ein Buch von und über Willi Hoffmeister, herausgegeben von Ulrich Sander und Felix Oekentorp

In den Größtenteils von ihm selbst niedergeschriebenen Lebenserinnerungen begegnen wir Willi Hoffmeister als:

  • Sohn einer wenig begüterten Familie von Nazigegnern
  • Schüler
  • Schreinerlehrling
  • FDJ-er
  • Bauer in der sowjetischen Zone
  • unfreiwilliger Rückkehrer
  • Hafenarbeiter
  • Jungkommunist
  • Arbeiter bei Hoesch
  • Kleingärtner
  • Gewerkschafter
  • SU Reisender
  • DKP Gründungsmitglied und Aktivist
  • Mensch gegen Rechts
  • Bezirksvertreter
  • Aktivist der Hoesch- Friedensinitiative
  • Ostermarschierer
  • Träger des Bundesverdienstkreuzes

Eine zeitgeschichtliche und politische Einordnung leistet Ulrich Sander. Zu Wort kommen Menschen die mit Willi Hoffmeister in seiner parteipolitischen, gewerkschaftlichen und friedenspolitischen Arbeit verbunden waren, Gäste seines stets gastfreundlichen Kleingartens und Hanne Tölke seine Frau, Gefährtin und Mitreisende.

Am 18.01.2023, um 18:00 Uhr, im Taranta Babu, Humboldtstr.44, 44137 Dortmund