LETZTES BUCH VOR WEIHNACHEN

Sonntag, 7. Dezember 2025, 14 – 20 Uhr

Taranta Babus Herzstück ist seit 46 Jahren der Buchladen. Gerade wird er reanimiert. So wie früher wird es wieder aktuelle Literatur über politische Entwicklungen und Standpunkte geben, über Fragen von Migration, Feminismus und Emanzipationsbewegungen, Philosophie und Theorie. Selbstredend werden auch Romane zum Schmökern, Lyrik zum Genießen und Kunstbände zum Schauen in den Regalen Platz finden.

Da das neue Buchladenkollektiv sich von vielen alten Schätzchen trennen muss, haben wir den Publikumspreis ausgerufen: für alle Bücher, die einen orangenen Punkt tragen, dürft ihr den Preis selbst bestimmen. (Wir halten Kisten für die bereit, die richtig was abschleppen mögen.)

Am Sonntag, den 7. Dezember 2025, ab 14 Uhr präsentiert sich der neugestaltete Buchladen mit der Veranstaltung „Letztes Buch vor Weihnachten“. Im Stundentakt werden Passagen aus alten und neuen Büchern vorgelesen (jeweils zur halben Stunde). Dazu gibt es Punsch und Kekse, die beliebten Überraschungsbüchertüten (5 Bücher für 10 €) und sogar gehäkelte Kunstwerke frei nach Niki de Saint Phalles „Nanas“. Unser Alleinstellungsmerkmal: Die Bücher von Aladin El Mafaalani sind bei uns signiert erhältlich.

Mit Lesecafé und Buchladen bleibt Taranta Babu Hasans Motto treu: WENN DIE MENSCHEN SCHWEIGEN, REDEN DIE BÜCHER

WORKSHOP: Textile Spuren – Teppichmuster und Struktur

Freitag, 07. November 2025, 17-21 Uhr

Teppiche erzählen Geschichten – durch Farben, Motive, Symbole. Nach einem kurzen Blick auf Herkunft und Symbolik traditioneller Teppiche (etwa aus Anatolien oder dem Iran) geht es um die Frage: Wie lässt sich Textur sichtbar machen?

Der Workshop wird durchgeführt von Fatma Özay (das Bild ist von ihr) und ist offen für alle, unabhängig von Erfahrung oder Herkunft.

Ort: Dortmunder Kunstverein, Rheinische Str. 1, 44137 Dortmund, Anmeldung erforderlich unter anmeldung@dortmunder-kunstverein.de

Konfliktmanagement Nordstadt

Mittwoch, 19. November 2025, 18 Uhr Kulturhaus

Die Vielfalt gehört zur Urbanität, wie auch die Anonymität. Dortmund ist seit jeher eine multikulturelle Stadt, in der unterschiedliche Kulturen, Herkünfte und Lebensstile aufeinandertreffen. Doch wo begegnet man sich, wo lernt man sich kennen? In allen Vierteln der Stadt gibt es Orte oder Anlässe, die sich an die Menschen vor Ort richten. Nachbarschaft ist kein Schicksal, aber auch kein Selbstläufer: Man muss sie gestalten! Wie genau, das wollen wir mit unseren Gästen erörtern.

An diesem Abend werden zudem die Ergebnisse der Umfrage „Nachbarschaft zählt – Deine Meinung auch“ der Stadt Dortmund (September 2024-März 2025) vorgestellt. Diese geben einen Einblick in das Themenfeld „Nachbarschaft und Zusammenleben“. Die anschließende Diskussion mit unseren Podiumsgästen und der informelle Ausklang am beliebten, veganen und vegetarischen Büffet laden dazu ein, sich untereinander und mit Besucher*innen der Veranstaltung über aktuelle Herausforderungen und Ziele auszutauschen.

Eine Veranstaltung des Planerladens

Wenn Buchstaben zu Ornamenten werden / workshop

Freitag, 10. Oktober 2025, 17-21 Uhr / Taranta Babu in Kooperation mit dem Dortmunder Kunstverein.

Wie kann ein einzelner Buchstabe zu einem Muster werden? Inspiriert von kalligrafischen Traditionen aus arabischen, persischen und osmanischen Kulturen arbeiten wir mit Schriftzügen, abstrahieren sie und lassen daraus freie Kompositionen entstehen.

Der Workshop wird durchgeführt von Fatma Özay (siehe Abbildung) und ist offen für alle, unabhängig von Erfahrung oder Herkunft.

Ort:     Dortmunder Kunstverein, Rheinische Str. 1, 44137 Dortmund
Raum: Wendy vs Tinkerbell
Datum: Freitag, 10.10.2025, 17-21 Uhr
Alter:   offen für alle Altersgruppen
Preis:   kostenfrei
Anmeldung: erforderlich unter anmeldung@dortmunder-kunstverein.de

Vorankündigung: am 7. November 25 wird ein zweiter Workshop mit Fatma Özay zum Thema „Textile Spuren – Teppichmuster und Struktur“ stattfinden. Auch hierfür könnt ihr euch schon jetzt anmelden.

2. Treffen Programmplanung TARANTA BABU für 2026

Bilder von Emanzipationsbewegungen – Queer und quer seit 250 Jahren

Montag, 8. Dezember 2025, 18 Uhr, Buchladen

Auf wessen Schultern stehen wir? Unsere Idee ist, im nächsten Jahr die Geschichte von Emanzipationsbewegungen (und auch ihren künstlerischen Ausdruck) kennenzulernen. Was wissen wir / sollten wir wissen über die Suffragetten, über Lebensreformen, über Zwerge in Breslau (kein Scherz!), über die Kämpfe um § 218 und die Rechte der Schwulen, über Black Power und Black Panther, über Friedensbewegte, über den ewigen Kampf gegen Verarmung, dem sich z.B. die Künstlerin Käthe Kollwitz mit ihrer Zeichnung „Ins Wasser“ schon vor mehr als hundert Jahren widmete?

Habt ihr Lust, an einer Veranstaltungsreihe zu diesen Themen mitzuwirken? Habt ihr Vorschläge für Filme, Musik, Vorträge, Performances? Dann freuen wir uns, wenn ihr zum 2. Programmplanungstreffen kommt.

Das künstlerische me-too kam 350 Jahre später

Mittwoch, 22. 10. 2025, 19 Uhr Kulturhaus

1612 malt Artemisia Gentileschi das blutstrotzende Bild zweier Frauen, die einem Mann den Kopf absäbeln. 350 Jahre später schießt die Künstlerin Niki de Saint Phalle mit einer Flinte auf ihre Bilder und nennt diese Aktionen »Ich schieße auf Papa, …«

Im 17. wie im 20. Jahrhundert stellten die künstlerischen Gewaltakte der Frauen einen Skandal dar. Inwieweit aber bedeuteten diese Kunstformen Befreiung von dem Skandal, der darunter lag?

»Painting calmed the chaos that shook my soul.« sagt Niki, die vom Schießen zu Nana-Frauenskulpturen fand, deren Kraft und Lebendigkeit heute wiederum Frauen ermutigt mit „typisch weiblichen“ Mitteln Ungewöhnliches zu schaffen.

Vortrag mit Bildern und gestrickten Nanas von Birgit Petermeier

Referentin: Astrid Petermeier; Kunsthistorikerin, Autorin, Vorstand von Taranta Babu

Uffrur 1525 – eine historische Skizze

24. September 2025, 19 Uhr, Kulturhaus
Vor 500 Jahren erhoben sich im deutschsprachigen Raum Bäuerinnen und Bauern in Massen gegen
ihre adligen und kirchlichen Herren. Ihre Slogans waren von den Predigten der damaligen
Reformatoren inspiriert, deren Gehalt sie radikalisierten und auf ihr Leben übertrugen: Die „Freiheit
eines Christenmenschen“ bedeutete für sie nicht nur religiöse und geistige Freiheit, sondern
gesellschaftliche Veränderung im Hier und Jetzt. Die Aufständischen formulierten ihre Forderungen
in Flugschriften, stürmten Burgen und Klöster, organisierten sich in militärischen „Haufen“ und
bezogen teilweise auch Städter:innen und Bergknappen in ihre Bewegung mit ein. Ihren Ausgang
nahm die Erhebung in Oberschwaben und breitete sich schnell auf ein Gebiet vom Elsass bis Tirol
und Thüringen aus. Es war die größte soziale Massenbewegung in Europa vor der Französischen
Revolution. Letztendlich unterlag sie der exzessiven Gewalt der von den Herrschenden
mobilisierten Söldnertruppen.
In zwei Veranstaltungen erinnern wir an diesen revolutionären Versuch, die eigenen Geschicke
selbst in die Hand zu nehmen und durch eine Massenbewegung von Unten die Lebensverhältnisse
zu verbessern.
Uffrur 1525 – eine historische Skizze (24.9.25, Taranta Babu)
Wir wollen Thesen zu den gesellschaftlichen Voraussetzungen der Bewegung, den
Organisationsformen der Aufständischen und ihren Vorstellungen von einer besseren Welt
vorstellen und diskutieren, was man daraus für heute mitnehmen kann.

Der Bauernaufstand in Kunst und Literatur
Die Erhebung von 1525 war wie keine soziale Auseinandersetzung zuvor ein Medienereignis: Die
Aufständischen, aber auch ihre Gegner, publizierten Flugblätter, Traktate und Karikaturen, die dank
des kurz vorher etablierten Buchdrucks in hoher Auflage zirkulierten und die Dynamik der
Ereignisse entscheidend beeinflussten. Dies soll anhand zeitgenössischer künstlerischer und
literarischer Werke beleuchtet und diskutiert werden.
– Mittwoch, 8. Oktober 2025, 19 Uhr, Union Salon, Siegfriedstraße 14, 44137 Dortmund
Veranstaltet von den Freien Bücherfreund:innen

Zwischenstopp mit Esra Canpalat

17. September 2025, 19 Uhr, Buchladen

Seda möchte es wissen. Und weiß selbst nicht, was dieses ‚es‘ eigentlich genau ist. Sie ist das letzte Kind von Eltern im fortgeschrittenen Alter, ‚die letzten Reste im Trog‘, wie ihre Mutter Naime sie nennt. Sie und der Vater Faiz schweigen oder erzählen unzureichend. Sedas ältere Schwestern Tülay und Ferda sagen, sie soll sich Mal nicht so anstellen. Der Keller ist leer, weil Naime alles wegwirft, was keinen praktischen Nutzen hat. Es gibt nur Fotografien mit Menschen, die Seda nicht wiedererkennt. Doch es gibt sie, die Stimmen: Die Krähenstimme Naimes, die kehlig klingende Telegrammstimme Faiz, Tülays gedämpfte Stimme, und Ferdas störende Alt-Stimme. Und dieses Stimmengewirr spricht manchmal mehr als jedes materielle Archiv.

Moderation: Jannick Griguhn. Zwischenstopp ist eine Einladung an Autor:innen und Interessierte. Autor:innen lesen hier aus noch unveröffentlichten Texten vor – und besprechen ihre Entwürfe mit dem Publikum. Eine Kooperation des Fritz-Hüser-Instituts mit dem Taranta Babu.