Martin Gehrigk. TROTZKOPFDUMM

Text – Ton – Bild:  Lesung am Sonntag, 14. Mai 2023 um 17 Uhr

Kann mann im zarten Alter von 67 noch trotzkopfdumm sein? Ist ein Trotzkopf in diesen Zeiten überhaupt noch dumm? Martin Gehrigk beweist mit seinem Blog das Gegenteil. Er fragt zum Beispiel, was das immer wieder geforderte Burkaverbot mit anderen Dresscodes zu tun hat und denkt dabei an das Repräsentieren von Werten im ‚Dschungelcamp‘ oder mit Julia Klöckners Haarspray.

Martin Gehrigk bespielt den Platz zwischen den Stühlen. Er schreibt Songs und Texte und fotografiert. Zwischen den Stühlen sind die Texte manchmal Gedichte, manchmal Geschichten, manchmal beides nicht, manchmal nachdenklich essayistisch, manchmal biografische Notizen. Der Autor und Musiker wird seine Songs einflechten und seine Fotos auf die Leinwand zaubern.

1955 geboren, bewegte Musikvita, 1980 Lehrer für Deutsch und Musik, seit 2008 verstärkt Komposition von Songs mit eigenen Texten, seit 2013 Blog TROTZKOPFDUMM.

Die Lesung ist die fünfte im Rahmen unserer Reihe „Auf eigene Faust“, mit der wir Autorinnen aus dem Ruhrgebiet vorstellen, die verlagsfrei publizieren. Eintritt frei, Anmeldung überflüssig.

LESUNG MIT SEYHAN DILSAT

Die Hoffnung war blau
„Die Hoffnung war blau“, Lesung mit Seyhan Dilsat, Sonntag, 07. Mai 2023, 17 Uhr

Seyhan Dilsat liest aus OYSA UMUTLARI MAVİYDİ

(Die Hoffnung war blau)

Eine Reise ins Ungewisse. Eine Reise in die Fremde – begleitet von einem Koffer befüllt mit Hoffnung und Zuversicht. Vier Gastarbeiter erzählen von ihrem steinigen Weg nach und in Deutschland. Leben, in denen nicht Worte, sondern Hände und Füße das Band der Kommunikation verkörperten. Leben, das stärker von Hoffnung geprägt war als vom eigenen Wohl. Der erste Meilenstein, der erste Schritt, ein unvorhersehbarer Anfang. Gestern waren es noch Tiere, heute sind es Menschen.

Die Lesung findet in türkischer Sprache mit deutscher Übersetzung statt. Eintritt frei, Anmeldung überflüssig.

Astrid Petermeier liest aus MAGDALENAS MAGISCHER MOMENT

Sonntag, 23. 4. 23 um 17 Uhr im Kulturhaus

1612 machte in Rom ein Vergewaltigungsprozess gegen einen Maler Furore. Sein Opfer war die junge Künstlerin Artemisia Gentileschi, deren Gemälden noch heute Rachephantasien nachgesagt werden. Immerhin: eine Frau, die mordende Heldinnen darstellte, wurde eine gefragte Malerin.
 
Artemisia Gentileschi: Judith + Autorin Astrid Petermeier
In der Jetzt-Zeit, in der schon das Schlürfen eines Cappuccinos als magischer Moment verkauft wird, betrachten zwei Frauen ein Bild dieser Künstlerin, das sie in Erstaunen versetzt: was bedeutet es, wenn eine Magdalena nicht als Büßerin, sondern im Moment ihres Erwachens dargestellt wird? Ist ein magischer vielleicht gar kein Wohlfühlmoment, sondern einer, in dem ich erkenne und eine weitreichende Entscheidung treffe?
Astrids Lesung wird von Bildern der Malerin Artemisia Gentileschi begleitet – eine Kunst-Geschichte, die über die Kunst hinaus die Frage nach der Entscheidungskraft von Frauen stellt. Die Autorin dieses Buches und von „Kunst gegen Kohle“ ist Kunsthistorikerin und gehört zum Taranta-Babu-Team.
Die Lesung findet im Rahmen unserer Reihe „Auf eigene Faust“ statt. Wer (nicht) bei der ersten Lesung dieser Reihe im Januar mit Lütfiye Güzel war, kann diese Autorin am 13. April auf 3sat in der Kulturzeit sehen. 19 Uhr 20, Wiederholung am nächsten Morgen um kurz nach 9. Lütfyes Bücher sind in Kürze wieder in unserem Buchladen erhältlich.

Jo Ziegler liest aus OMAS KLEINES HÄUSCHEN

Am Sonntag, den 19. März 2023 um 17 Uhr setzen wir unsere Lesungsreihe Auf eigene Faust fort und gehen von der Lyrik der ersten beiden Lesungen zum Roman über:

Dokumentarliteratur nennt Jo Ziegler seinen Ruhrgebietsroman OMAS KLEINES HÄUSCHEN. Er spielt darin mit Erinnerungen, Gefühlen, Spekulationen und dem, was davon erhalten geblieben ist. Jo Ziegler serviert uns eine vierteilige Familienchronik, die vermittels besonderer Erinnerungsorte vorgestellt wird. Als da wären das zerbombte Nachkriegs-Dortmund im Kontrast zur Welt der Großeltern in Bayern oder zur Jugendzeit mit dem Umzug in ein neues Eigenheim im grünen, ausfransenden, südlichen Vorort von Dortmund. Wie fühlt sich der 68er-Student aus Bochum, wenn es ihn nach Münster in die ‚Diaspora‘ verschlägt? Was prägt ein Berufsleben, wenn nicht Personen, Institutionen, Begriffe, Rituale und Orte als Splitter im Erinnerungs-Gewitter nach der Berufsaufgabe? Der vierte und letzte Teil des Romans widmet sich einem besonderen neuen Lebensabschnitt mit Aussicht auf die Kulturhauptstadt RUHR.2010.

Der Autor ist Jahrgang 1949 und kommt – oh Überraschung! – aus dem Ruhrgebiet. Vor allem freuen Jo und wir uns auf viele diskussionsfreudige Gäste, denen wir KEINEN Eintritt abknöpfen. Wer will, darf gern etwas in unsere berüchtigte Hutkasse spenden, damit wir euch auch weiterhin Literatur vorstellen können, die auf eigene Faust, also verlagsfrei produziert wird.

Lesung mit Eva Borgmann: Ruhrpott meets Sauerland

Weiter geht’s mit unserer Lesungsreihe ‚Auf eigene Faust‘ am

Sonntag,  den 12. Februar 2023, um 17 Uhr im Buchladen.

EVA BORGMANN wird Kurzgeschichten und Gedichte aus ihren Büchern kurzgeschichtet und einfallsleicht lesen. Ruhrpott meets Sauerland lautet das Motto der Lesung, weil Eva in Bochum und Hattingen aufgewachsen ist, um sich 1990 auf ein Dorf im Kreis Soest zu verziehen. Die Themen ihrer Kurzgeschichten reichen von der Kunst des Trauerns über die kleine Welt im Großen bis hin zu Wer-bin-ich-wenn-ich-auf-dem-Dorf-wohne?

Genussgeschreibe / Kommentiert zerpflückt / Nochmal geschrieben / x-mal umgeschrieben / verbessert verbogen verändert / weitermachen / mit der Hoffnung / auf Besserung / gelesen belächelt bearbeitet / Zuhören!!! / Rückfälle durchstehen!!! /Bis das Gerüst steht.

Wir freuen uns, wenn ihr so zahlreich und diskussionsfreudig wie bei der ersten Lesung dieser Reihe erscheint. Eintritt frei, für Spenden gibt’s die berüchtigte Hutkasse.

Die Veranstaltung wurde gefördert vom Kulturbüro der Stadt Dortmund.

25. Januar 2023
Dortmund: 7 Tage nach Abschiebung eines Oppositionellen nach Tadschikistan fehlt von dem Mann jede Spur. Am 18. Januar 2023 hat die Stadt Dortmund den tadschikischen Oppositionellen Abdullohi S. abgeschoben. Der Mann hatte seit 2009 in Deutschland gelebt. Internationale Menschenrechtsorganisationen und auch der Mann selbst haben deutlich vor der Gefahr gewarnt, dass Abdullohi S. nach der Abschiebung vom tadschikischen Regime verschleppt werden könnte. Doch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge und das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen haben diese Gefahren zurückgewiesen. Die Befürchtungen könnten sich direkt nach der Abschiebung bestätigt
haben. (mehr …)